So schnell, wie die Weihnachtsfeiertage kommen, so schnell sind sie auch schon wieder vorbei. Die letzten zwei Wochen eines Jahres sind immer wie eine Zwischenwelt. Zumindest geht es mir so. Ganz ehrlich: ich muss tatsächlich immer wieder schauen, was eigentlich für ein Wochentag ist! Und als nächstes steht Silvester vor der Tür. Die perfekte Zeit, um einmal kurz anzuhalten, durchzuatmen und zu schauen: wie war das Jahr eigentlich? Und was wünsche ich mir für das nächste?
Vorsätze? Nicht bei mir.
Viele Jahre habe ich am 31.12. Vorsätze aufgeschrieben. Meistens stand da etwas wie „gesünder essen“, „früher schlafen“… die langweiligen Klassiker. 2019 brachte dann aber so manch eine Überraschung, die mir zeigte, dass Vorsätze nur dann interessant sind, wenn man sie auch umsetzt. What a Shocker! Denn unter uns: an manchen Vorsätzen von 2015 arbeite ich noch immer. Das bloße niederschreiben reicht leider nicht aus. Und LebensberaterInnen und PsychologInnen bestätigen immer wieder, dass Vorsätze sehr konkret formuliert werden müssen. Mit klaren Strukturen. Klaren Zwischenzielen. Wie heißt es so schön: ich machte Pläne und die Göttinnen lachten sich schlapp. Well. Dann eben anders.
Pläne sind dazu da, sie über den Haufen zu werfen. Tue Dinge, die dir am Herzen liegen, jetzt. Das klingt wie eine Plattitüde. Viele von den Glückkekssprüchen werden erst dann authentisch, wenn man es selbst erfahren hat. Wenn der Groschen gefallen ist. Eben auch: folge dem, was dir gut tut. Ziehe Grenzen. Und verändere dich, so viel du willst.
Warum ich das schreibe? Vermutlich weil ich dieses Jahr sehr viel Zeit damit verbracht habe, eine geplatzte Bandscheibe und damit verbundene Nervenschäden zu heilen. Wenn man so da liegt und überlegt, ob die Arme nochmal richtig funktionieren werden, dann beschließt man: wenn das wieder wird, dann schiebe ich nichts mehr auf. Was sind deine Träume? Was macht dich glücklich? Go for it.
Mut zur Veränderung auch mit Dreads
Dreadlocks wirken oft, als müsse man sie einfach wachsen lassen. Ende aus. Zwischendurch probiert man Frisuren für Dreads, färbt sie vielleicht. Aber allein der Griff zur Schere ist irgendwie gruselig. Schließlich hat man die Filzies so lange gezüchtet, gepflegt, von Staub befreit, von klebrigen Kinderhänden ferngehalten, Sand rausgefriemelt und so manche Dinge, von denen man vielleicht gar nicht mehr weiß, was das mal war – eben alles getan, damit sie lang und happy werden. Und dann soll man sie kürzen? Blasphemie!
Es scheint mir, dass wir dazu tendieren, genau das öfter mal zu tun: wir hegen und pflegen etwas so lange, bis wir gar nicht mehr wahrnehmen, dass es Zeit für eine Veränderung wird.
In dem Artikel Dreads und Entscheidungen ging es darum, warum es wichtig ist – zumindest für mich – auch loszulassen. In ein neues Ich zu gehen. Vor einem Monat nahm ich dann die Schere. Vor wenigen Tagen den Rasierer. Ich hab mir tatsächlich etwas in die Hose gemacht: wer würde ich sein, wenn nach so vielen Jahren Dreads fallen? Würde ich mich wiedererkennen? Wie sieht mein Kopf dann aus? Und: wie kalt wird es wohl?! (Spoiler: verdammt kalt. Mein Tipp: rasiere dir im Sommer den Kopf. Aber gut eincremen!)
Unterm Strich ist es ganz einfach: ich bleibe ich, aber mache Platz für eine neue Version von mir. Platz im wahrsten Sinne des Wortes. Denn diese meine Reise ist noch lange nicht vorbei. Durch diesen Schritt hat sich etwas befreit: der Mut zur Veränderung.
Raum zum Wachsen. Zum Kreieren. Wann haben wir eigentlich aufgehört zu spielen?
Ich meine mit dem allem nicht, dass wir nicht an etwas arbeiten und einfach immer alles über den Haufen werfen sollen. Aber nach diesem Jahr weiß ich: es ruiniert dein Chi, und deine Bandscheibe, wenn du zu starr bleibst.
Was wünsche ich dir, mir, uns also für das Jahr 2020? Vor allem Freiheit. Mut. Und eine große Portion Verspieltheit.
DreadFactory: eine Vorausschau
Aber was erwartet euch im Jahr 2020 bei der DreadFactory? Vor allem viele neue tolle Menschen! Das Casting im November hat so schöne Seelen in unser Team gebracht und ich freu mir schon einen Keks, dass ich sie euch bald vorstellen darf. Schau einfach regelmäßig auf unserer Dreadstylist finden Seite vorbei, um die neuen Teammitglieder zu finden. Und es wird wieder Castings geben. Wenn du auch Teil der Flauschfamilie werden möchtest, dann bewirb dich bei uns!
Außerdem wird es in unserem Shop wieder viele neue Produkte geben, unsere Extensions werden aufgestockt und und und…