Neben den Fragen: “Sind Dreadlocks hygienisch?” “Wie wäscht man Dreadlocks?” “Können die nicht schimmeln?” und “Darf ich mal anfassen?” kommt auch oft die Frage "Wie werden Dreadlocks eigentlich gemacht?"

Es gibt Menschen, die denken, dass du jeden Tag morgens deine Dreadlocks neu erstellst. Leider ist das Erstellen von Dreadlocks nicht in 30 Minuten erledigt. Es benötigt Zeit. Je nach Methode kann es auch mehrere Tage oder Monate in Anspruch nehmen. Und du solltest dir auf jeden Fall klarmachen, dass deine Babydreads auch nach der Erstellung immer wieder Pflege und Zuwendung benötigen werden.

1. „Twist and Rip“ bzw „Twist'n'Rip“ oder einfach „Strähnchenmethode“

Diese Methode kannst du anwenden, wenn du sehr dünne Haare hast bzw. dünne Dreads möchtest. Zuerst solltest du dir natürlich im klaren sein wie deine Einteilung aussehen soll, deine DreadstylistIn teilt dir deine Haare dann nach deinen Wünschen ab. Dann werden die abgeteilten Strähnen mehrfach um sich selbst gezwirbelt und anschließend geteilt und auseinandergezogen. 

So entstehen kleine Knötchen, die durch das Auseinanderziehen ganz nah an den Ansatz geschoben werden. Dieser Vorgang wird vom Ansatz bis in die Spitze wiederholt. Hier sollte im Nachgang gepalmrollt und gehäkelt werden.

2. Backcombing und Häkeln

Backcombing ist die am häufigsten angewendete Methode wenn es um die Erstellung von Dreadlocks geht. Eine geübte DreadstylistIn benötigt hier je nach Haardichte und Dreaddicke etwa ein bis zwei Tage.

Wie der Name schon sagt, wird dabei die abgeteilte Strähne entgegen der Wuchsrichtung mit einem feinzinkigen Metallkamm auftoupiert. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Strähne stark genug auftoupiert wird, sodass sie danach selbstständig vom Kopf absteht. Nach dem toupieren werden die Strähnen dann gehäkelt. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Dreadlocks alle gleichmäßig dick und fest sind. Nach unten zur Spitze sollte sie dann gleichmäßig schmaler werden. Es empfiehlt sich, zwischendrin immer wieder zu palmrollen. 

Mit dieser Methode bist du wehr flexibel und kannst sowohl dünne als auch dicke Dreadlocks zaubern. Wichtig ist hier, dass die Methode unterschiedlich angewendet werden kann und dann entsprechend unterschiedliche Ergebnisse erzeugt.

3. Die Rubbelmethode

Diese Variante ist für dich geeignet, wenn du deine Dreadlocks selbst erstellen möchtest und viel Zeit und Geduld mitbringst. Diese Methode ist nicht in ein paar Stunden erledigt.

Bei der Rubbelmethode rubbelst du täglich für 15-20 Minuten oder auch mal länger, mit einem Handtuch oder Waschlappen über deine Haare. Nach einigen Wochen bilden sich dann kleine Dreads, deren Ansätze du auseinander ziehst, sodass einzelne Dreadlocks entstehen. Wenn du nicht aufgibst und dran bleibst, wird es sich auszahlen und du wirst mit vielen schönen und dünnen Locs belohnt werden.

Der Nachteil bei dieser Methode ist, dass es lange, also wirklich lange, dauern kann, bis auf deinem Kopf echte Dreadlocks zu sehen sind. In der Zwischenzeit darfst du deine Haare nicht kämmen und kannst schon mal etwas wild aussehen. Außerdem kannst du hier deine Einteilung nicht selbst bestimmen.

4. Braidlocs

Wie der Name schon verrät, werden die Haare erstmal zu Braids geflochten. Hier hast du die Möglichkeit eine schöne und saubere Einteilung sowie die gewünschte Ansatzdicke zu erstellen. Danach heißt es erst einmal: warten.  Nach einer gewissen Zeit wachsen die Braids am Ansatz raus und diese “offenen” Haare kannst du dann häkeln. 

Mit der Zeit werden auch deine Braids langsam verfilzen und immer wieder lose Haare rausstehen, welche du ebenfalls einhäkeln kannst. Auch hier solltest du immer wieder palmrollen, um die Locs schön in Form zu bekommen.

5. Synthetische Dreadlocks

Auch gibt es synthetische Dreadlocks, die aus Kunsthaar hergestellt werden. Diese Synthetik Locs werden in deine eigenen Haare eingearbeitet / eingeflochten und bieten dir eine schnelle und einfache Möglichkeit, Dreads tragen zu können. 

Das ist eine gute Möglichkeit für Unentschlossene, um die Frisur erst einmal zu testen und selbst feststellen zu können, ob einem Dreads überhaupt an sich selbst gefallen. Manchmal ist es nicht möglich Dreadlocks dauerhaft zu tragen, wie bei gewissen Berufsgruppen, hier empfehlen sich synthetische Dreadlocks. Synthetische Dreadlocks gibt es in den unterschiedlichsten Farben. Du kannst diese genau auf deine Haarfarbe anpassen, aber auch richtig knallige Akzente setzen.

Fazit:

Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei der Erstellung von Dreadlocks und der Wahl der Methode. In erster Linie natürlich deine eigenen Wünsche. Willst du dicke oder dünne, kurze oder lange Dreads? 

Und natürlich kommt es auch auf deine Haare an. Manche haben dickes und volles Haar und wieder andere haben dünnes Haar oder eine empfindliche Kopfhaut. Die richtige Erstellungsmethode sollte genau auf deinen Kopf angepasst sein. 

Es ist wichtig zu beachten, dass jede dieser Methoden Vor- und Nachteile hat und eben nicht jede Technik an jedem Kopf angewendet werden kann.
Wende dich am besten an einen unserer Standorte, eine Übersicht findest du auf unserer Dreadstylist finden Seite!

Mein Tipp: Verwende beim Dreaden nicht nur eine Methode, sondern kombiniere mehrere gleichzeitig. Bei fast jeder Methode empfiehlt es sich außerdem, anschließend zur Verfeinerung die Häkelnadelmethode anzuwenden. Hiermit kannst du die Form deiner frischen Locs definieren und für eine ordentliche Haltbarkeit sorgen.

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